Druck- &
MISCH
techniken

“Sie strebt immer eine unverwechselbare Individualität des einzelnen Kunstwerkes an, gleich einem wie selbstverständlich und natürlich gewachsenen Organismus. Ihre Beschäftigung mit druckgraphischen Techniken scheint zunächst im Widerspruch mit diesem Credo zu stehen. Marietta Jeschke beschäftigt sich u.a. seit längerem mit der Lithographie, die als klassische Vervielfältigungstechnik prinzipiell auf die beliebige Wiederholbarkeit eines vollendeten graphischen Blattes hinarbeitet. Doch die von ihr autorisierten Auflangen sind viel zu klein, als daß man wirklich von Vervielfältigung und Wiederholung des Einzelmotives sprechen könnte.”

Dr. Andreas Stolzenburg

lIthografie

Holzschnitt

Mischtechniken

“So wie sie sich ohne Vorbehalte sprachlich mitteilt und den anderen an ihren Ergebnissen, ihren Beweggründen zum Kunstmachen, an ihren Umweltkontakten teilhaben lassen möchte, ist sie auch bestrebt, mit ihrer Kunst als Mittler mit den Mitmenschen zu kommunizieren. Dabei ist sie durchaus neugierig, wie andere auf ihre Kunst reagieren, genauso wie sie neugierig darauf ist, immer Neues zu probieren, mit allem zu experimentieren, sich auch in waghalsige Kunstaktionen zu begeben, deren künstlerisches Ergebnis, deren Ausgang offen ist… Überhaupt gehört wohl das Experimentieren zu ihren ständigen Arbeitsantrieben und hängt ursächlich mit ihrer Beweglichkeit mit Hand und Geist zusammen. Dass sie bei alledem auf die Form und die ihrer Vorstellung nach mögliche Perfektion beim Umsetzen ihrer Ideen, ihrer Gestaltungen und Vorstellungen achtet, lässt sich an vielem erkennen, nicht zuletzt z.B. auch daran, dass nur bestes Druckpapier bei ihren Lithografien Verwendung findet und dass sie sauber gedruckt sind, dass die Kassetten, Bücher und Mappen von der Gesamtgestaltung dem inhaltlichen Anspruch entsprechen und dabei dem, der sie betrachtend in Händen hält, das Gefühl vermitteln, etwas Nobles und Feines zu haben. Es ist nicht einfach das Einhalten einer Etikette, sondern es ist die Freude am Schönen, Gelungenen und das ständige Streben danach, was für mich auch an solchen scheinbaren Äußerlichkeiten erkennbar ist und zur Faszination ihrer Arbeiten beiträgt.”

Dr. Hans-Georg Sehrt †